Monday, December 24, 2007

Neues aus dem Reich der Mitte

So, jetzt ist es endlich so weit. Nachdem mein Umzug von Oktober 2005 auf Januar 2006 verschoben wurde, bin ich jetzt endlich endgültig - für die nächsten drei Jahre - in Peking.
Diesmal hat das Ankommen irgendwie deutlich länger gedauert als sonst und das nicht nur wegen des Jetlags. Auf dem Flug hierher ist mir wahrscheinlich zum ersten Mal klar geworden, dass ich jetzt in einer Stadt leben werde die 8000km von all meinen bisherigen Freunden entfernt ist.
Angekommen bin ich am 3. Januar kurz nach Mittag mit ca. einer Stunde Verspätung. Am Kofferband hatte ich dann zum ersten Mal ein schlechtes Gefühl. Der erste meiner beiden Koffer hat schon ungewöhnlich lange gebraucht und der zweite ist eine Ewigkeit nicht aufgetaucht. Als er dann kam, war ich reichlich überrascht. Ich stand genau an der Kofferauswurfstelle, aber da ist er definitiv nicht rausgekommen. Dafür lag er dann einfach irgendwann auf dem Kofferband. Keine Ahnung, was die Chinesen damit gemacht haben, gefehlt hat jedenfalls nichts.
Vom Flughafen bin ich dann ins Hotel gefahren, um schnell einzuchecken, denn anschließend war ich schon mit meinem Wohnungsvermittler Steven in der neuen Wohnung verabredet. Da ich ziemlich spät dran war und ich Steven nicht warten lassen wollte, habe ich mir noch nicht mal die Zeit für eine kurze Dusche genommen und bin sofort in die Chaoyang Nanlu ins Park Avenue gefahren.
Steven hat zusammen mit dem Peter von der Wohnungsbaugesellschaft und dem Vermieterehepaar schon in der Lobby auf mich gewartet. Die Vermieter haben die Wohnung von ihren Kindern als Altersvorsorge geschenkt bekommen. Respekt.
Ich hatte eigentlich geplant am nächsten Tag schon in die Wohnung zu ziehen. Leider hat es mein Arbeitgeber aber bisher nicht geschafft den Mietvertrag zu unterschreiben und die Kaution zu überweisen. Daher weigern sich die Vermieter, die zusätzlichen Elektrogeräte zu beschaffen (was mir egal wäre), sowie mir den Wohnungsschlüssel auszuhändigen (was ziemlich ätzend ist). Also wohne ich derzeit noch im Hotel und mein Einzugstermin verschiebt sich um einige Tage oder Wochen.
Das wäre alles nicht so schlimm, wenn nicht an dem unterschriebenen Mietvertrag alle weiteren Aktivitäten hängen würden. Ohne Mietvertrag kann der Container nicht entzollt werden und ich bekomme ich kein permanentes Visum. Und ohne permanentes Visum kann ich mich nicht zur Führerscheinprüfung anmelden.
So, genug gemeckert, eigentlich alles halb so schlimm, ich muss ja nicht unter der Brücke schlafen. Außerdem gehe ich davon aus, dass der Vertrag jetzt unterschrieben ist und der ganze Prozess nächste Woche ins Rollen kommt.
Ich freue mich schon auf die nächsten drei spannenden Jahre, auf viele E-Mails und natürlich besonders auf diejenigen, die es ins Reich der Mitte schaffen, um mich hier zu besuchen.